Die Pflicht zur Erinnerung und das Recht auf ErinnerungGedenkmarsch für die 30 Millionen afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt in BerlinBerlin, 20.02.2014). Unter dem Motto „Die Pflicht zur Erinnerung und das Recht auf Erinnerung“ lädt das KOMITEE FÜR EIN AFRIKANISCHES DENKMAL IN BERLIN (KADIB) mit Unterstützung zahlreicher NGO der afrikanischen Community und des Kampagnen-Bündnisses „No Humboldt 21!“ am 22.02.2014 zum 8. Gedenkmarsch für die 30 Millionen afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt ein.Vom 15. Nov. 1884 bis zum 26. Februar 1885 fand – auf Initiative des Reichskanzlers Otto von Bismarck – in Berlin die Kongokonferenz (auch Berliner Afrikakonferenz genannt) statt, auf der weite Teile Afrikas von blutrünstigen Kolonialmächten aufgeteilt wurden. Deswegen fordern wir die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolger des Kaiserreiches und des 3. Reiches auf, sich für die Errichtung eines Mahnmals für die Millionen afrikanischen Opfer von Sklavenhandel, Sklaverei, Kolonialismus und rassistischer Gewalt einzusetzenVölkermorde, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Zwangsarbeit, kulturelle Genozide, politische, ökonomische Ausbeutung und Unterdrückung sind die verheerenden Folgen des europäischen Kolonialismus in Afrika. In Deutschland liegen bis heute in Museen und Sammlungen Tausende von Überresten getöteter Afrikaner/innen, die zu rassistischen Forschungszwecken nach Deutschland verschleppt wurden und noch immer von der Wissenschaft missbraucht werden. Die Bundesrepublik Deutschland weigert sich, für eine würdevolle Rückgabe diese Überreste zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen für die im Namen Deutschlands in Afrika begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.Schlimmer noch: Die Bundesregierung und das Land Berlin haben beschlossen, mehr als 500 Millionen Euro für die Rekonstruktion des Schlosses der Hohenzollern-Dynastie zu investieren, die für die Versklavung und Ermordung zehntausender Afrikaner/Innen verantwortlich ist. Als Krönung dieser neokolonialen Pläne sollen die von den preußischen Königen und deutschen Kaisern angeeigneten Kulturschätze „anderer Welten“ im so genannten Humboldt-Forum präsentiert werden.Moctar Kamara, Koordinator des Gedenkmarsches, betont: „Für mich ist das Humboldt-Forum nichts anderes als ein „Kunstraubhaus“, wo gestohlene und unrechtmäßig erworbenen Kunstobjekte aus aller Welt gezeigt werden sollen“, und diese Information soll um die Welt gehen“.- Wir fordern die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf, den ICOM Code of Ethics einzuhalten, und eine transparente Provenienzforschung nach der Washingtoner Erklärung über das Auffinden und Rückgabe von Raubkunst zu veranlassen, und gestohlene Kulturgüter an die legitimen Besitzer bzw. ihre Nachkommen zurückzugeben. – Wir fordern die Bundesregierung auf, die Errichtung von Gedenkstätten zum Gedenken an die afrikanischen Opfer von Sklavenhandel und Kolonialismus politisch und finanziell zu unterstützen.- Wir fordern von der Bundesrepublik Deutschland eine offizielle Entschuldigung für die Genozide in Namibia und Tansania und die Aufnahme von Verhandlungen mit den Opfern über Entschädigungszahlungen. Dies gilt für alle Gräueltaten, die unter deutscher Kolonialherrschaft in Afrika begangenen wurden.In diesem Zusammenhang ist des 100. Jahrestages der Hinrichtung von König Manga Bell in Kamerun (im Jahre1914) und unzähligen weiteren Befreiungskämpfer/innen durch die Kolonialmacht Deutschland zu gedenken.- In den deutschen Schulen muss endlich ausführlich über den Sklavenhandel, die Sklaverei, den Kolonialismus und die Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit informiert werden.- Wir fordern die Bundesregierung auf, wie in Frankreich einen nationalen Gedenktag für die Opfer von Sklaverei und Kolonisierung festzulegen.- Wir fordern die deutschen Städte auf, Straßen, die deutsche und europäische Kolonialverbrecher ehren, umzubenennen und stattdessen afrikanische Widerstandskämpfer/Innen zu ehren.- Wir fordern das Land Berlin und das Bezirksamt von Berlin-Mitte auf, mit der Umbenennung der kolonial-rassistischen „M-Straße“* in Nelson-Mandela-Straße ein beispielgebendes Zeichen gegen Rassismus und für die kritische Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte zu setzen.Wir fordern die Bundesrepublik auf, sich nicht zuletzt aus historischen Gründen dafür einzusetzen, Migrations- und Asylverfahren auf EU- und Bundesebene zu erleichtern und dem Sterben tausender Afrikanerinnen im Mittelmeer ein Ende zu setzen.Wir fordern die Aufklärung die lückenlose Aufkläruung sämtlicher rassistisch motivierten Morde (Tod von Oury Jalloh in einer deutschen Polizeizelle, NSU-Morde) und anderer Gewalttaten. Gedenkmarsch: Treffpunkt : U-Bhf. *Mohrenstraße (M-Straße)Datum & Uhrzeit: 22.02.2014, um 11:30 UhrAnsprechpartnerin Marianne Balle MoudoumbouTel. 0171-1807489Der Gedenkmarsch wird unterstützt durch: Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund), Afrika-Rat Berlin Brandenburg, Afrikanischer Dachverband Norddeutschland, Afrikarat Norddeutschland, Arbeitskreis Panafrikanismus München, Afrikabund Hamburg, Pan African Women Liberation & Empowerment Organisation (Pawlo Germany) Berlin Postkolonial, AfricAvenir, Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag (BER), The Voice Refugees, Initiative in Gedanken an Oury Jalloh, Afrotak

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